Förderer: Deutsche Bundesstiftung Umwelt, A. P. Møller Skolen, Landkreis Osnabrück, Verband der Binnenfischer und Teichwirte in Schleswig-Holstein, Landessportfischerverband Schleswig-Holstein, Engel-Netze, Lille
Projektlaufzeit: 05. Februar 2019 bis 04. August 2020
Projektpartner: forum flusskrebse, INR
Ansprechpartner INR: Kai Lehmann
Vom 29. August bis zu 01. September 2019 fand in Schleswig das 9. Internationale Flusskrebsforum statt. Die im zweijährigen Turnus stattfindende Fachtagung des Vereins forum flusskrebse richtete sich an Vertreter aus Wissenschaft und Praxis, die beruflich oder ehrenamtlich in der Fischerei, im Gewässer-, Natur- und Artenschutz tätig sind und bietet eine Plattform für den Austausch über Themen zum Schutz und zur Nutzung von Flusskrebsen. In 2019 wurde die Tagung vom INR erstmalig in Norddeutschland ausgerichtet und es fanden ca. 80 Teilnehmer aus 6 Nationen den Weg nach Schleswig. Die Fachvorträge wurden flankiert von Exkursionen zur Krebszucht Oeversee, zu regionalen Wiederansiedlungsprojekten sowie zu den autochthonen Edelkrebsbeständen. Der Tagungsband zur Veranstaltung wird unter http://doi.org/10.5281/zenodo.4134897 allen Interessierten zum Download bereitgestellt.
Vom 29. August bis 1. September 2019 fand das 9. Internationale Flusskrebsforum in Schleswig, Schleswig-Holstein und damit erstmalig in Norddeutschland statt. Hierzu konnten wir über 80 Gäste aus der Schweiz, Österreich, Liechtenstein, Luxemburg, Deutschland sowie aus Polen und den Niederlanden in der A. P. Møller Skolen (apmoellerskolen.org) begrüßen.
Zum Auftakt der Tagung führte Prof. Dr. Heinz Brendelberger (CAU Kiel) im Rahmen einer kostenlosen und öffentlichen Abendveranstaltung die Gäste in den regionalen Natur- und Kulturraum sowie die hier lebenden Flusskrebse ein.
Das Fachvortragsprogramm am Freitag und Samstag deckte die Vorstellung praktischer Maßnahmen zum Schutz und zur Nutzung von Flusskrebsen ab und bezog gleichfalls Arbeiten zur Grundlagenforschung mit ein. Dabei richtete sich die Veranstaltung sowohl an beruflich mit Flusskrebsen und deren Lebensräumen arbeitende Akteure als auch an ehrenamtlich in den Bereichen Gewässer- Natur- und Artenschutz tätige Vertreter von Vereinen und Verbänden.
Es wurden die neuesten Erkenntnisse auf den Gebieten Artenschutz und invasive Arten, Krebszucht und Aquakultur, Krankheiten und Ökotoxikologie sowie Populationsgenetik und eDNA vorgestellt und diskutiert. Ein weiterer Bestandteil waren Themen wie Gewässerrenaturierungen und Entwicklungsmaßnahmen vor dem Hintergrund der Ansprüche von Flusskrebsen sowie die Vorstellung und Diskussion von Monitoringergebnissen, Besatzstrategien und den daraus abzuleitenden Handlungsempfehlungen.
Einen Schwerpunkt bildeten Exkursionen zu autochthonen Edelkrebsbeständen, wobei in diesem Zusammenhang konkrete Maßnahmen zum Schutz vor invasiven Flusskrebsen vorgestellt wurden. Ein besonderes Highlight stellte der Besuch einer professionellen Krebszucht dar. Neben neuen Ansätzen bei Vermehrung und Aufzucht wurden in diesem Exkursionsblock auch laufende Wiederansiedlungsprojekte vorgestellt, bei deren Konzeption neueste Erkenntnisse aus der Populationsgenetik berücksichtigt worden sind.
Zum Abschluss des 9. Internationalen Flusskrebsforums am Sonntag waren die Teilnehmer herzlich eingeladen, das UNESCO Weltkulturerbe in unmittelbarer Nähe von Schleswig, die Wikingersiedlung Haithabu, zu besuchen. Hier gab der aktive Schleifischer Jörg Nadler (www.historischerfischer.de) bei bestem Wetter eine begeisternde Vorstellung der Anwendung und Entwicklung historischer Fischereigeräte.
Auf der Veranstaltung hatten die Teilnehmer zudem Gelegenheit, im Rahmen von interaktiven Workshops Lösungen für spezifische Problemstellungen im Flusskrebsschutz zu erarbeiten. Bearbeitete Themenbereiche umfassten die Problematik der Krebssperren, eine bessere Vernetzung der Akteure im Flusskrebsschutz sowie die Zukunft der Krebszucht.
Der Tagungsband zu dieser rundum gelungenen Veranstaltung wird unter http://doi.org/10.5281/zenodo.4134897 allen Interessierten zum Download bereitgestellt.
Wir bedanken uns herzlich bei unseren Unterstützern und allen Beteiligten!